Stillleben mit Südfrüchten (1932)
Zu dem Stillleben mit den geschälten Zitronen könnte man ein Zitat von Paul Claudel setzen, der über das Stillleben bei den Holländern schreibt:
Das holländische Stilleben ist ein Gefüge im Zustand der Auflösung, etwas, das der Macht der Zeit unterworfen ist. Und wenn jene Uhr, welche Pieter Claesz so oft auf den Rand seiner Schüsseln zu legen liebt und deren Zifferblatt von der Schnittfläche einer Zitrone nachgebildet wird, es uns zu künden nicht ausreichte, wie könnte man in der herabhängenden Schale dieser Frucht nicht die aus ihren Fugen geratene Zeit erblicken..."

Palmes malt aber nicht exakt wie ein Holländer, sondern als Künstler des frühen 20. Jahrhunderts, der sich der Spannung zwischen Zeit und Ewigkeit, zwischen Zerstörung und Vollendung, Hell und Dunkel bewusst ist und der zudem die sinnlich visuellen Qualitäten der Farbe einzusetzen weiß. Das erkennen wir an den kugeligen, goldgelben Früchten, die neben den geschälten und durchgeschnittenen Zitronen auf der weißen Schale liegen. Diese helle gerundete Form hebt sich wie ein Lichtträger aus dem wolkigen Dunkel der gemischten graubraunen Farbtöne.

Stillleben mit Südfrüchten

1932

Öl/Leinwand, 40 x 50 cm